„Tanz übernimmt die Aufgabe, Körper und Geist für einen Augenblick zusammenzubringen. Geist und Körper gleichzeitig zu erfahren, das macht vielleicht den Wert des Tanzes aus.“
Steve Paxton

Tanztherapie

In der Tanztherapie ist jede Bewegung Tanz und „Jeder Mensch ist ein Tänzer“ (Siehe Hedwig Müller Patricia Stöckermann: Jeder Mensch ist ein Tänzer, 1993). Sie ist ein tiefenpsychologisch fundiertes, psychotherapeutisches Verfahren und eine kreative Therapieform.

Der Mensch mit seinen körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten steht im Vordergrund. Der Therapeut kann den Klienten darin unterstützen, in die Bewegung zu kommen und diese zu dem Menschen gehörenden Bewegungsformen aufzugreifen, damit zu arbeiten, diese zu interpretieren und auf sprachlicher Ebene zu bearbeiten. Dadurch kann unbewusstes Bewegungsverhalten bewusst gemacht, und somit können Veränderungsprozesse eingeleitet werden. Der ausgelöste Prozess wird im Gespräch mit dem Therapeuten aufgearbeitet. Da der Mensch alle Erfahrungen im Körper speichert, und nicht nur im Gehirn, können Emotionen durch Bewegung ausgelöst werden. In der Therapie können diese vergangenen Erfahrungen gemeinsam in der Gegenwart tanztherapeutisch aufgearbeitet werden.

Der Ansatz in der Tanztherapie ist ganzheitlich (holistisches Prinzip). In dieser Therapieform geht es weniger um festgelegte tänzerische Bewegungsformen, vielmehr um den kreativen authentischen Ausdruck. Der Mensch gelangt über die Bewegung an bewusste und unbewusste Teile seiner Person. In der Therapie werden die Bewegung und unbewusste Anteile, die zum Vorschein kommen, genutzt, um therapeutische Prozesse in Gang zu bringen. Über Bewegung und Gespräche werden diese Prozesse in einem geschützten Rahmen begleitet, strukturiert und bearbeitet.

Einzeltherapie

Je nach Anliegen kann die Tanztherapie in einer Gruppen- oder in Einzeltherapie genutzt werden.

  • Die ganze Aufmerksamkeit ist den persönlichen Themen einer Person gewidmet
  • Die Therapeutin arbeitet mit dem Ausdrucksrepertoire des einzelnen Menschen
  • Sie interveniert in bestimmten Prozessen mit ihren eigenen Bewegungen und macht dadurch eine nonverbale Kommunikation möglich
  • In diesem Setting findet die therapeutische Arbeit statt
  • Die Beziehung zur Therapeutin ist näher als in der Gruppe

Gruppentherapie

In einer Gruppe ist die Tanztherapie in einem sehr lebensnahen Kontext. Jeder kann sich schnell in Kontakt erleben und seine Verhaltensweisen zu anderen und eigene Grenzen wahrnehmen.

Themen sind unter anderem:

  • Welche Schwierigkeiten habe ich mit Menschen
  • Was fällt mir leicht
  • Welche Bedürfnisse habe ich
  • Rückmeldung von der Gruppe zur eigenen Person

„Tanztherapie ist in den 40er und 50er Jahren in den USA entstanden. Marian Chance, Lilian Espenak, Mary Whitehouse, Trudi Shoop sind Begründerinnen der Tanztherapie.“
(Siehe Petra Klein: „Tanztherapie: eine einführende Betrachtung im Vergleich mit konzentrativer und integrativer Bewegungstherapie. (Pädagogische Reihe)“, Pro Janus Verlag 1993)

Die American Dance Therapy Association (ADTA) definiert Tanztherpie als „die psychotherapeutische Verwendung von Bewegung als Prozess, der die emotionale und physische Integration des Individiums zum Ziele hat.“

BTD: Berufsverband der Tanztherapeutinnen Deutschlands e.V.

Text vom BTD: Tanztherapie unterstützt Sie dabei, Ihre persönlichen Stärken und Schwächen besser kennenzulernen, zu verstehen und kreativ zu nutzen.

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